versichern
Es gab eine Zeit, da war der "gemeine" Briefmarkensammler ein geachteter Zeitgenosse. Regelmäßig wurde damals in den Medien über viele kleine und außergewöhnliche Ereignisse und Entwicklungen berichtet. Eine Folge war, daß sich schöne und wertvolle Sammlungen entwickelten, die gegen die Unbilden des Lebens wie z.B. Brand und Einbruchdiebstahl abgesichert werden wollten.
Das hat sich grundlegend geändert! Heute ist nicht mehr Briefmarkensammeln, sondern nur noch Philatelie. Man hört nichts mehr von einer breiten, von einer fundamental positiven Entwicklung, nur noch von "sensationellen Ergebnissen" wie "Hepburn" oder "Olympiade", Neuheiten, massenhaftem Machwerk und einer Selbstverherrlichung derer, die mit Briefmarkensammeln und uns Sammlern gar nichts mehr am "Hut" haben, unser Hobby nicht nur gefährden, nein, es zerstören - aber auf unser Geld scharf sind.
Dadurch entwickelte sich die breite Masse der Briefmarkensammler von damals einfach nicht mehr weiter. In Lethargie verfallen, waren Sie nur noch Abonnenten von Neuheiten und Machwerk ohne sinnvollen Qualitätsanspruch. Dies alles und sinnloses Zubehör wie Vordruckalben und teure Kataloge ohne Information aber sinnlosen Bewertungen, das gegen uns Sammler gerichtet ist, fraßen und fressen alles Kapital auf. Daraus konnte einfach nichts werden.
Heute ist jedoch eine Entwicklung zu beobachten, die sich von dieser unangenehmen Manipulation, von dieser Lobby abnabelt. Sammler denken wieder selbst und einfach nur logisch und man spürt etwas von einer Sammlerlobby. Da entstehen plötzlich wieder Sammlungen, die neben einem extrem gesteigerten ideellen, plötzlich auch wieder einen tollen finanziellen Wert entwickeln.
Glückwunsch!
Ja, und da taucht auch wieder die Frage auf, soll man seine Sammlung versichern?
Das ist eindeutig ratsam, zumal der dafür zu erbringende finanzielle Aufwand überschaubar ist.
Basis einer solchen Absicherung ist die Hausratversicherung, in der dieser gegen mannigfaltige Gefahren abgesichert ist. Hierin wird auch ein gewisser Rahmen für die Absicherung von Schmuck, Kunstgegenstände - und Sammlungen vorgegeben, der sich im Allgemeinen auf 20 % der Versicherungssumme begrenzt. Das heißt z.B., daß bei einer Versicherungssumme von z.B. € 100.000,--, € 20.000,-- für Wertsachen gelten bzw. möglich sind.
Es gibt HR-Versicherungen, deren Entschädigungsgrenze höher, z.B. bis 30 % liegen, es können jedoch ganz individuell auch andere Höhen vereinbart werden.
Vorsicht jedoch bei der Ermittlung der Versicherungssummen! Liegen die unter dem tastsächlichen Wert, kann der Versicherer einen Schadensersatz um den Prozentsatz kürzen, um den die Versicherungssumme zu niedrig war, liegt die Versicherungssumme zu hoch, zahlen Sie umsonst einen zu hohen Beitrag.
Vermeiden kann man dies durch einen sogenannten Unterversicherungsverzicht, der sich unwesentlich im Beitrag niederschlägt. Hier sagt der Versicherer, wenn eine bestimmte Summe je Quadratmeter Wohnung versichert wird, daß er bis zur Höhe der Versicherungssumme ohne Kürzung und Prüfung einer Unterversicherung leistet.
An die Ermittlung des Wertes der Briefmarkensammlung sollte man realistisch herangehen: die im Vordruckalbum gesammelten Einzelmarkensammlungen ab ca. 1955 sind quasi genauso wertlos wie versandstellengestempelte Marken, Schmuck-Ersttagsbriefe, Ersttagsblätter, sonstiges Machwerk, nicht prüfbar gestempelte, gefalzte oder sonstwie beschädigte Marken. Ich meine, das klaut eh niemand - und so muß man es auch nicht versichern.
Im Schadenfall bekommt man jedoch nur das erstattet, was notwendig ist, um die gleichen Marken wieder zu bekommen - und das wären beim eben genannten sicher nur etwa 5 % des Katalogwerts. Die Prämien hätten sie umsonst bezahlt!
Natürlich muß man im Schadenfall den Schaden nachweisen können. Der verbale Hinweis auf teure Marken, die sich in Ihrem Besitz befanden, genügt nicht. Im Fall des Einbruchdiebstahls gelten als Nachweis Fotos, Einkaufsbelege, natürlich Prüfberichte und wie die Prüfzeichen gesetzt sind. Es wird so oder so zu lebhaften Diskussionen kommen, die um so erfreulicher enden werden, je mehr man nachweisen kann.
Es gibt teure Versicherungen, wie es auch billige gibt. Ich selbst lehne das Eine wie das Andere ab - ich suche, bzw. lasse suchen, die preisgünstige Variante, also das beste Deckungskonzept zum günstigsten Preis, denn ich will im Schadenfall eine Leistung bekommen. Suchen Sie sich einen echten Versicherungsmakler, also einen unabhängigen, möglichst viele Gesellschaften vertretenden Vermittler. Der ist nur Ihnen verpflichtet - und wenn da was schief läuft, klagen Sie gegen ihn und nicht eine Versicherungsgesellschaft.