Lexikon
I
Internetforen
Vom ursprünglichen Gedanken her sind sie eine wundervolle Sache.
Man stelle sich vor, eine illustre Schar Gleichgesinnter tauscht ihre Erfahrungen aus, stellt Fragen, die Antworten finden oder weitere Fragen provozieren. Man stellt eigene Objekte vor, bekommt andere vorgestellt, sucht vielleicht auf diesem Weg bestimmtes oder macht selbst Angebote.
Solange es nur solche Themen sind, könnte das ganze konstruktiv und friedlich ablaufen.
Könnte. Aber so ist es nicht. In jedem Forum gibt es einen, zwei oder auch mal drei dominierende "Profis", die bei "Normalfragen" kompetente Antworten geben, wobei jedoch alle viel zu sehr ihre eigene "Sammelrichtung" einbringen wollen.
Ich habe in einige Foren "reingeschmeckt" und dabei immer wieder die gleiche Erfahrung gemacht: diese dominierenden "Profis" sind allesamt Vertreter der Briefmarkenlobby und steuern, zugegeben gekonnt, die Diskussionen in ihrem Sinn. Sobald eine Diskussion die Interessen dieser Lobby negativ tangiert, greifen diese Leute heftig ein und "bringen" das Thema auch mal mit massiven, auch mal unsachlichen Angriffen buchstäblich zu Ende. Ich habe manchen schreiben sehen, daß er sich an den ihn angreifenden Diskussionen nicht mehr beteiligen würde. Auftrag erfüllt, es herrscht wieder Ruhe.
Ein Beispiel für den gegenteiligen Fall: in einem dieser Foren wurde vor einiger Zeit das Thema "Bund und Berlin vor der Preisexplosion?" eingebracht. Da beteiligten sich die Lobby-Leute überhaupt nicht, keiner sagte oder begründete, wie "hirnrissig" diese Vermutung bzw. Erwartung sei. Die Diskutanten konnten weiter ungestört an einem "hübschen" und "hoffnungsvollen" Luftschloß bauen - und erfüllen sicher weiterhin ihre unsinnigen und geldvernichtenden "Abo-Pflichten".
Eigentlich schade. Wie schön wäre es, wenn (auch) Anfänger eine Plattform hätten, die nichts anderes im Sinn hätte, als sie auf den wirklich richtigen Weg zu bringen oder sich gleichgesinnte Spezialisten treffen, um ihre Probleme, Anregungen, Erfahrungen, Fragen und vieles mehr auszutauschen. Oder man diskutiert offen und achtungsvoll ein alle interessierendes Thema, das z.B. der Versuch sein könnte, "Briefmarkensammeln" zu definieren, ein Basisdenken zu schaffen, das unser wunderschönes Hobby am Leben hält.
Sind das Gedanken eines Träumers? Nein, denn seit März 2013 gibt es die Seite "www.stampedia.de" die genau das umsetzt, die Lobby für uns Sammler.